Wie überlebt man die Quarantäne?
Vier Wochen Quarantäne, könnt ihr euch das vorstellen?
Ach was? In Quarantäne musst Du? Das schaffen wir auch noch! So sprach mein bester Ehemann und vier Tage später musste er auch in Quarantäne. Wir hatten uns fast zeitgleich am Arbeitsplatz in der Nähe von positiv Getesteten aufgehalten.
„Das Glück gehört denen, die sich selbst genügen“ sagte Aristoteles (384 – 322 v. Chr.)
Ich war dann nach fast einem Jahr Pandemie zum ersten Mal in Quarantäne. Ganz ehrlich, ich habe mir eigentlich keine Sorgen gemacht, daß ich mich angesteckt haben könnte. Ich fühlte mich nicht krank, ganz leicht verschnupft – aber die Birken und Haselnüsse im Garten legten schon kräftig los. Die FFP2-Maske gehört zum täglichen Outfit. Abstand, Hände waschen und desinfizieren, soziale Kontakte auf eine Minimum reduziert – alles ganz nach Vorschrift.
Was machen wir jetzt?
Zum Glück kann mein Ehemännle ganz ohne Probleme im Homeoffice arbeiten. Bei mir war das schon schwieriger. Aber ich habe jeden Tag sehr oft mit meinen Mitarbeitern telefoniert und sie von zu Hause aus unterstützt so gut ich konnte. Mit den Nachbarn hatten wir schon vor einem Jahr einen Pakt geschlossen: Wenn jemand in Quarantäne muss oder erkrankt, die anderen springen ein! So war auch der Einkauf für uns geregelt. Und jemand schaute regelmäßig nach uns.
Wann meldet sich jetzt wer bei uns?
Ich habe dann gewartet – ich weiß, wie das Ganze abläuft, denn rund um mich am Arbeitsplatz war Quarantäne kein Fremdwort für mich. Aber es meldet sich keiner ……. fünf Tage lang. Dann habe ich mich selbst dahinter geklemmt. Schade, denn nach einem Jahr Pandemie sollten die Abläufe bei den Gesundheitsämtern ein Selbstläufer sein. Vielleicht liegt es daran, daß zwischen Arbeitsplatz und Wohnort nicht nur Landkreisgrenzen, sondern auch Bundeslandgrenzen liegen? Nun, irgendwann hatte ich endlich die notwendigen Unterlagen und die Info, daß ich am Ende der Quarantänezeit wieder arbeiten gehen darf. Ohne Test! Wir hatten schon Selbsttests zu Hause gemacht, die waren negativ. Mein Arbeitgeber erwartet ein negatives Testergebnis, deshalb hatten wir uns für einen PCR-Test beim Hausarzt entschieden. Was soll ich sagen, der war positiv!
Mein Herz ist ganz schön in die Hose gerutscht!
Ich habe dann mal tief in mich gehorcht ….. ja, ich hatte schon Halsschmerzen, Kopfschmerzen, aber keinen Husten oder hohes Fieber. Ich hätte NIE an eine Erkrankung gedacht. Puh! Und trotzdem, wir waren beide positiv und das war echt ein Schreck. Auch wenn die Symptome sich verstärkt haben (sehr starke Kopfschmerzen, Geschmacksverlust, leichtes Fieber, sehr schlapp), haben wir unfassbar viel Glück gehabt, das ganze so gut zu überstehen. Dafür bin ich sehr, sehr dankbar!
Wir konnten weiterhin von zu Hause aus arbeiten, mein Mann ganz ohne Probleme, ich so gut es mein Job eben erlaubt. Wir haben das Beste aus der Situation gemacht. Wir sind jeden Tag zu den gewohnten Uhrzeiten aufgestanden. Ich habe uns jeden Tag ein Mittagessen gemacht, wir haben zusammen Kaffee getrunken und gut auf uns geachtet. Wir haben uns an unsere Rituale gehalten uns dem Alltag Struktur gegeben. Und wir haben uns nicht gegenseitig geärgert oder genervt. Nein, wir haben diese Zeit sehr gut und harmonisch miteinander verbracht. Vier Wochen sind echt lange, wenn man das Haus nicht einmal – ausser dem Test – verlassen darf! Aber ich bin dankbar und glücklich, wie wir diese „Prüfung“ in unserem Leben gemeinsam gemeistert haben.
Jetzt sind wir beide wieder negativ und haben hoffentlich Antikörper gegen COVID entwickelt. Denn meinen Impftermin konnte ich natürlich nicht wahrnehmen. Und ich war so glücklich, diesen Termin zu haben! Nun muss ich mindestens sechs Monate warten, bis ich mich impfen lassen darf. Und ich hoffe auch sehr, daß nicht noch Auswirkungen nachkommen, die uns das Leben schwer machen wollen.
Ich bin so ein Glückskind!
Ich weiß, daß wir unglaublich viel Glück in dieser Situation hatten. Wir haben uns testen lassen und erkannt, daß wir positiv an der britischen Mutation erkrankt sind. Wir waren in der ganzen Zeit zu Hause und konnten niemand anderen anstecken. Wir haben nur milde Symptome gehabt und sind sehr gut durch diese Erkrankung gekommen. In unserem Umfeld sieht das bei Arbeitskollegen anders aus und die haben unser aufrichtiges Mitgefühl.
Bitte bleibt weiter stark und tapfer! Haltet mit uns durch, bleibt auf Abstand und tragt die Masken. Wir werden diese Zeit hinter uns bringen und dann wieder unser Leben mit unseren gewohnten Freiheiten führen.
Namaste!
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