Atmen
Achtet ihr im Alltag auf eure Atmung?
Vermutlich nicht, denn der Atem kommt und geht von ganz alleine. Immerhin etwas, an das wir nicht denken müssen. Der Alltag hat so viele Aufgaben und Stolperstellen für uns im Gepäck. Warum soll man da jetzt auch noch auf den Atem achten?
Ich bin im Alltag ziemlich eingespannt, mein Beruf ist – wie so viele – sehr anstrengend und hat sich in den letzten Jahren sehr verdichtet. Je mehr ich mich in der Arbeit vergrabe, desto öfter vergesse ich, auf meine Atmung zu achten.
Was passiert?
Meine Atmung wechselt von der tiefen Bauchatmung zur flachen Brustatmung. Ich werde immer verkrampfter, gestresster und genervter. Die Muskulatur verspannt sich und ich bekomme Kopfschmerzen. dann hole ich mir einen Kaffee. Villeicht noch einen zweiten Kaffee …..? Den Rest könnt ihr euch denken, das erlebt jeder selbst oft genug. Meine Laune wird immer schlechter, ich werde unkonzentrierter und Fehler schleichen sich ein.
Was können wir tun?
Ein wundervoller „reminder“ ist meine intelligente Smartwatch, die mich ein paar mal am Tag an das bewußte Atmen erinnert. Wenn es ganz anstrengend wird, gehe ich kurz in eine ruhige Ecke (oder auf die Toilette) und folge den Anweisungen der kleinen Atemübung. Eine Minute bewußt atmen und schon fühle ich mich besser. Meine Gedanken sind klarer, ich bin konzentrierter, frischer.
Bei einer der letzten Yogasessions sagte Adriene (Yoga with Adriene) „Where attention goes, energy flows“. Und so ist es. Mit unserer Atmung können wir Punkte im Körper erreichen, die um Aufmerksamkeit bitten. Ich finde diesen einfachen Satz unglaublich bemerkenswert und habe ihn in den letzten Tagen immer wieder vor mich hingesagt.
Eine kleine Atemführung
Wenn ihr zu Hause ein paar Minuten Zeit habt, macht es euch auf einer Matte auf dem Rücken gemütlich, schließt die Augen und legt die Hände sanft auf den Bauch. Spürt die Atmung bis in den Bauch. Wie er sich beim Einatmen hebt, beim Ausatmen senkt. Beobachtet die Atemfülle, nach dem Einatmen und die Atemleere, nach dem Ausatmen. Vertieft den Atem soweit, daß es sich für euch gut anfühlt. Nach einiger Zeit verlasst die Atemführung und der Atem kommt und geht und ihr beobachtet ihn einfach, ohne ihn zu beeinflussen. Wie fühlt ihr euch jetzt? Wo geht eure Aufmerksamkeit jetzt hin?
Eine Alternative dazu ist im Stand die Arme nach oben strecken (bitte nicht ins Hohlkreuz!) – einatmen und den Körper vorbeugen und hängen lassen – ausatmen. Achtet dabei auf euren Kreislauf, nicht jeder macht das ohne weiteres mit.
Vielleicht kommt eure Aufmerksamkeit bei den Atemübungen immer an eine bestimmte Stelle im Körper, vielleicht eine Verspannung oder Schmerzen. Dann lenkt den Atem dorthin und atme bewußt an diese Stelle.
Schreibt mir doch, ob ihr schon ähnliche Erfahrungen gemacht habt! Oder probiert diese einfachen Atemübungen aus und teilt eure Erkenntnisse mit uns.
Namaste!
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